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Bankfiliale weicht Wohnungen

Volksbank-Mainspitze baut in der Ginsheimer Gerhart-Hauptmann-Straße / Elf gehobene Drei-Zimmer-Wohnungen

Ginsheim-Gustavsburg. Vor zwei Jahren hat die Volksbank Mainspitze neben ihrer Filiale in Wiesbaden-Delkenheim auch die Zweigstelle in der Ginsheimer Gerhart-Hauptmann-Straße geschlossen. Jetzt ist damit begonnen worden, das Gebäude dort abzureißen. Das Haus stammt aus den Siebziger Jahren, knapp 30 Jahre später ist ein großflächiger Glasanbau hinzugekommen. Auf dem rund 700 Quadratmeter großen Gelände, das der Genossenschaftsbank gehört, sollen Wohnungen gebaut werden. Es entstehen elf Drei-Zimmer-Wohnungen mit Flächen zwischen 90 und 114 Quadratmetern, informiert Uwe Kliemand vom Vorstand der Volksbank Mainspitze.
Auch an anderen Stellen in der Stadt ist die Bank in Immobiliengeschäfte eingestiegen. Angesichts seit Jahren anhaltender Niedrigzinsen, was die Ertragslage der Banken deutlich schwächt, suche man bei der Volksbank Mainspitze nach langfristigen und werthaltigen Möglichkeiten, Einnahmen zu erzielen – so begründete Vorstandskollege Matthias Haas den Schritt, neu zu bauen.
Es sollen auf vier Etagen hochwertige Wohnungen mit gehobener Ausstattung entstehen. Das Ziel ist, Mieter langfristig zu binden. Schon jetzt gebe es eine Nachfrage, so Kliemand. Für ihn ist es keine Frage, dass sich im Ballungsraum Rhein-Main auch Wohnungen in Ginsheim gut vermieten lassen.
Als Generalunternehmer für den neuen Gebäudekomplex holt die Volksbank die Bischofsheimer Bauträgergesellschaft MAB mit ins Boot. MAB realisiert den Neubau gemeinsam mit dem Architekturbüro Müller aus Wiesbaden.
Doch der Standort ist nicht unproblematisch: Das Treppenhaus des neuen Gebäudes mit mehrstöckiger Glasfassade liegt an der viel befahrenden Kreuzung Rheinstraße/Gerhart-Hauptmann-Straße/Sankt-Florian-Straße. Die Wohnungen sollen dank schmaler Fensterbänder gegen den zu erwartenden Verkehrslärm gewappnet sein. Balkone und Terrassen sowie größere Fenster soll es auf der Gebäude-Rückseite geben.
Alle Wohnungen sind barriere-reduziert, sodass auch Menschen mit Handicap dank eines Aufzuges als Mieter in Frage kommen. Der Energiebedarf des Hauses berechnet sich nach dem KFW 55 Standard. Das bedeutet, dass nur 55 Prozent der Primärenergie eines vergleichbaren Gebäudes in konventioneller Bauweise verbraucht werden dürfen. Für niedrige Energiewerte sorgt neben der Dämmung eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Zudem gibt es Fahrradstellplätze mit Ladesäulen sowie drei Parkplätze mit Lademöglichkeit für Elektroautos. Auch ein Carsharing-Angebot wird es geben, wodurch sich die eigentlich per Stellplatzverordnung der Stadt geforderten 16 Parkplätze reduzieren lassen.
Zu den Baukosten will sich Volksbank nicht konkret äußern, aber es seien pro Quadratmeter wegen der gehobenen Ausstattung mit rund 2500 Euro zu rechnen. Beim Mietpreis werde man sich an der allgemeinen Marktlage orientieren, heißt es aus dem Vorstand. Die Preise für Ginsheim auf dem freien Markt liegen zwischen zehn und zwölf Euro pro Quadratmeter.

von Ulrich von Mengden